Stollenreiten

Stollenreiten

Das Stollenreiten war in der Niederlausitz bis Mitte des vorigen Jahrhunderts ein zu Pfingsten gepflegter Brauch.

Heute gehört er zu den sorbischen Volksbräuchen in der Erntezeit. Am traditionellsten wird das Stollenreiten in Neu Zauche durchgeführt. Nach dem Kirchgang zieht die Jugend mit der Blaskapelle zum Gasthaus, wo etwa eine Stunde lang getanzt wird. Am Nachmittag trifft man sich dann zum eigentlichen Wettbewerb. Die Burschen reiten in weißen Hosen und Hemden auf ungesattelten Pferden. Die Mädchen tragen die festliche Kirchkleidung.

Auf einer etwa 500 Meter langen Strecke eines Feldes beim Dorf werden in mehreren Gruppen die schnellsten Reiter ermittelt. Dem Sieger wird als Hauptpreis ein prächtiger geschmückter Stollen überreicht. Pferd wie auch Reiter werden mit einem großen Eichenkranz geehrt. Der langsamste Reiter erhält eine Tabakspfeife nebst Tabaksbeutel.

Die Mädchen ermitteln bei Geschicklichkeitswettbewerben - Froschkarren, Karren eines „Junggesellen“, Eierlaufen - ihre Siegerinnen.

Das Fest klingt aus beim gemeinsamen Tanz.